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Genderpolitik
Feministische Linguistik / Literaturliste
Zur Frage “Was ist feministische Linguistik?”
Die feministische Linguistik sieht sich als Teil der Linguistik, der einerseits die Sprache selbst, andererseits das Sprachverhalten der Individuen unter feministischen Gesichtspunkten analysiert und beurteilt.
Auch wenn die feministische Linguistik mit diesen Analysen zu einem Forschungsbereich der Sprachwissenschaft wurde, hat sie ihren Ursprung nicht in der akademischen Linguistik.
Die feministische Linguistik entstand wie die Frauenforschung selbst in den 1960er Jahren im englischen Sprachraum.
Laut gängigen Einführungen in die Sprachwissenschaft ( z.B. Linke/ Nussbaumer/ Portmann: Studienbuch Linguistik. Tübingen, 2001.) ist der Themenkomplex “Sprache und Geschlecht” einer der umfangreichsten Forschungsbereiche der neueren Soziolinguistik.
In einem Punkt unterscheidet sich die feministische von der herkömmlichen Linguistik: Sie bezeichnet sich selbst als intervenierende Wissenschaft – also nicht nur als Wissenschaft, sondern als Teil einer politisch-sozialen Bewegung. Anders ausgedrückt: Die feministische Linguistik beschreibt die Sprache nicht nur, sondern sie kritisiert sie auch anhand soziologischer und politischer Kriterien. Es handelt sich also um eine Form linguistisch begründeter Sprachkritik.
Wichtige Autorinnen sind Senta Trömel-Plötz und Luise F. Pusch in der feministischen Analyse der deutschen Sprache sowie Deborah Tannen in der feministischen Konversationsanalyse. Prof. Dr. Senta Trömel-Plötz begründete als Professorin an der Universität Konstanz zusammen mit Luise Pusch die deutsche feministische Linguistik.
Senta Trömel-Plötz organisierte mit Luise Pusch die Arbeitsgruppe Feministische Linguistik innerhalb der deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft.
Literatur zum Thema geschlechtergerechter Sprache
Da es mehrfach den Wunsch nach Literatur zum Thema gab, hier mal eine Literaturliste, welche nach unterschiedlichen folgenden Aspekten sortiert ist, generisches Maskulinum, Gesellschaftlich relevante Auswirkungen geschlechtsstereotyper Sprache oder generischer Formulierungen, Kognitive und sozial-kognitive Auswirkungen der Verwendung generischer Maskulina, Zum Zusammenhang zwischen grammatischem und natürlichem Geschlecht, Richtlinien und Hinweise für eine geschlechtergerechte Sprache.
Umbenennung des Stura gescheitert
Pressemitteilung des Referats für Politische Bildung
Umbennenung gescheitert
Seit knapp 2 Jahren arbeitet das Referat Politische Bildung an einem Antrag zur des Studentenrates in Studierendenrat, zuletzt gemeinsam mit dem Referat Gleichstellung.
Der Stura sollte damit zum einen ein politisches Signal setzen um zu verdeutlichen, wichtig Gleichstellungspolitik ist und um gleichsam mit gutem Beispiel voran zu gehen.
Leider entwickelte sich zu diesem Thema kein Konsens. Der Antrag wurde abgelehnt.
Daß die Notwendigkeit von Gender- und Gleichstellungspolitik nach wie vor in Frage gestellt wird, finden wir politisch unverantwortlich. Gerade Universitäten sind Orte, an denen sich patriarchale Strukturen manifestieren. Die Umbenennung wäre ein wichtiger Schritt für die studentische Vertretung der TU Dresden gewesen, alle Studierenden dafür zu sensibilisieren und darüber hinaus Lösungen anzubieten. Verwendung eindeutig männlicher Sprachformen grenzt einen Großteil der Gesellschaft aus. Frauen und Menschen, die sich nicht explizit einem Geschlecht zuordnen möchten, werden somit von dieser Sprachform nicht vertreten. Die Umbennenung des Studentenrates stellt damit einen Ansatz dar, realpolitisch zu intervenieren und dieser geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeit entgegen zu wirken.
Das Referat Politische Bildung wird seine Arbeit natürlich nicht aufgeben.
Wir werden in der nächsten Legislatur, sobald sich der Stura neu konstituiert hat, den Antrag erneut einbringen.
Rote Karte gegen Sexismus
Pressemitteilung des Referats für Politische Bildung
Studentenrat der TU Dresden zeigt die Rote Karte gegen Sexismus und ruft auf, aktiv zu werden gegen sexistische Alltagspraktiken.
Die EM ist fast vorbei, dennoch werden am Campus der Technischen Universität weiter rote Karten verteilt, und jedeR Studierende ist aufgefordert, beim Verteilen mitzuwirken.
Überall gibt es Sexismus auf unserem Campus, sei es bei der Bewertung von Seminarleistungen oder auf Studierendenparties, so zum Beispiel kürzlich bei der Veranstaltung “Puffculum” im April diesen Jahres.
“Diese Party war für uns der Anlass, endlich aktiv zu werden, dieses Thema anzusprechen und den Sexist_innen auf dem Campus die rote Karte zu zeigen” so Christian Randel, Mitglied des Referates Politischen Bildung beim Studentenrat der TU Dresden. “Sexismus ist für viele alltäglich, fast schon normal, dies können wir nicht länger akzeptieren”.
Das Referat Politische Bildung beschäftigt sich intensiv mit diesem Thema, klärt auf, plant Veranstaltungen und arbeiten mit dem Referat Gleichstellungspolitik zusammen.
“Nun ist es an euch”, so Randel weiter, “dem Sexismus auf dem Campus die rote Karte zu zeigen!”
Die “roten Karten” werden ab sofort überall auf dem Campus der TU Dresden verteilt.
SZ-Artikel vom 30.06.2008 (”Hochschulszene”)
Studentenrat zeigt Sexismus die Rote Karte
Der Studentenrat der TU Dresden ruft auf, gegen sexistische Alltagspraktiken aktiv zu werden und verteilt Rote Karten auf dem Campus.
Es gebe Sexismus überall an der Uni, bei der Bewertung von Seminarleistungen und auf Studentenpartys. Wie Christian Randel vom Stura mitteilt, sei Sexismus für viele alltäglich. Eine rote Karte bekomme, wer jemanden hinterherpfeift, blöd anmacht, glotzt, grapscht und anzüglich ist.
Kampagne doing gender _ dez 2006/ jan 2007
doing gender: du und dein geschlecht -
eine veranstaltungsreihe zu geschlecht in alltag, uni, politik
An den meisten deutschen Hochschulen und Universitäten gehört es seit Jahren zur Normalität, dass Studierende sich im Studierenden- bzw. Student_innenrat organisieren oder während ihres Studiums einen Studierendenausweis erhalten. In Dresden ist das anders. Das nicht zuletzt auch über die Sprache bestehende Machtkonfigurationen manifestiert werden, scheint hier noch nicht angekommen zu sein. Das Referat Politische Bildung hat sich die Frage gestellt, was Gründe dafür sein können. Unsere vordergründigste Feststellung war, dass das Thema Geschlecht und seine soziale Bedingtheit bisher keine Themen in der universitären Diskussion in Dresden waren. Das heißt, es gibt kaum eine Sensibilisierung für geschlechtsspezifische Ungleichheiten, die sowohl den Umgang von Kommiliton_innen untereinander, den von und mit Dozent_innen, so wie auch die Studienspezialisierungen betreffen. Dahinter stehen Bilder von Geschlechterrollen, d.h. von geschlechtlich konnotiertem Verhalten, die Studien- sowie Alltagsentscheidungen maßgeblich beeinflussen und oft unbemerkt auf vielen Handlungsebenen wirksam werden.
Mit Hilfe der Veranstaltungsreihe „doing gender : Du und dein Geschlecht - Eine Veranstaltungsreihe zu Geschlecht in Alltag, Uni, Politik“ möchte das Referat für Politische Bildung an der TU Dresden den Raum für eine kritische Auseinandersetzung mit dem bisherigen Umgang der Geschlechterproblematik an der Universität öffnen. In den folgenden Monaten sollen mit Hilfe von Kulturveranstaltungen, Vorträgen und Podiumsdiskussionen die längst überfälligen Diskurse in die Universität getragen werden.
gesetzliche rahmenbedingungen versus gesellschaftlicher konsens
Mittwoch _ 13.12.06 _ 19 Uhr _ HSZ E05 Bergstrasse
Veranstaltung Die Geschlechtlichkeit der Gesetze - Der aktuelle politische Diskurs Das Rollenverständnis in der Elterngelddebatte
mit der Referentin Dr. Anne-Katrin Olbrich, Parl. Beraterin Bündnis90/Die Grünen im sächs. Landtag für Soziales, Gesundheit, Familie, Frauen, Senioren, Jugend
Die Geschlechtlichkeit der Gesetze - Der aktuelle politische Diskurs
Das Rollenverständnis in der Elterngelddebatte
Diskussionen, in deren Zusammenhang geschlechtliche Rollenbilder auf ihren konservativen oder emanzipatorischen Gehalt geprüft werden, fi nden regelmässig auf dem sozial- und speziell dem familienpolitischen Terrain statt. Dabei geht es darum, ob von staatlicher Seite die geforderte individuelle Eigenverantwortung wirklich ermöglicht wird oder nur als Schlagwort für den Abbau des Sozialstaats missbraucht wird.
Ausgangspunkt sind die Warnungen vor dem demographischen Wandel. Immer weniger Kinder und eine steigende Lebenserwartung erhöhen das Durchschnittsalter. Ein Grund dafür ist, dass Frauen und Männer sich vor die Wahl gestellt sehen, entweder im Beruf erfolgreich sein zu können oder Zeit für Kinder aufbringen zu können. Diese Entscheidung betrifft nach wie vor fast ausschliesslich Frauen. In einer Verdrehung der Tatsachen, Individualisierung und Frauenbewegung seien für den überdurchschnittlichen Geburtenrückgang in europäischen Gesellschaften verantwortlich, werden alte Familienstrukturen und konservative Familienbilder durch einen „Mentalitätswechsel“ neu belebt. (- wobei diese aktuell eher zum Verzicht auf Kinder führen) Die Aufforderung des Staates an die BürgerInnen, in familienpolitischen Belangen mehr Eigenverantwortung an den Tag zu legen, behauptet in letzter Konsequenz, dass die finanzielle Absicherung der Familie durch eine AlleinverdienerIn sicher planbar ist. Die Unterbrechung des beruflichen Werdegangs durch die Entscheidung für Kinder oder die Pfl ege von Familienangehörigen wird jedoch immer prekärer, da zunehmend in die eigene ökonomische Absicherung investiert werden muss.
Eine weitere Auseinandersetzung ist die Sicherung individueller sozialer Rechte von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie eines einkommensunabhängigen Angebots von Dienstleistungen. Junge Heranwachsende werden in Deutschland erst dann als Erwachsene mit eigenen sozialen Rechten und Ansprüchen angesehen, wenn sie ökonomisch selbständig sind. Diese Bindung der sozialen Unterstützungen an die Bedürftigkeit der Herkunftsfamilie. Die Geschlechtlichkeit der Gesetze - Der aktuelle politische Diskurs Das Rollenverständnis in der Elterngelddebatte Diskussionen, in deren Zusammenhang geschlechtliche Rollenbilder auf ihren konservativen oder emanzipatorischen Gehalt geprüft werden, finden regelmässig auf dem sozial- und speziell dem familienpolitischen Terrain statt. Dabei geht es darum, ob von staatlicher Seite die geforderte individuelle Eigenverantwortung wirklich ermöglicht wird oder nur als Schlagwort für den Abbau des Sozialstaats missbraucht wird.
Ausgangspunkt sind die Warnungen vor dem demographischen Wandel. Immer weniger Kinder und eine steigende Lebenserwartung erhöhen das Durchschnittsalter. Ein Grund dafür ist, dass Frauen und Männer sich vor die Wahl gestellt sehen, entweder im Beruf erfolgreich sein zu können oder Zeit für Kinder aufbringen zu können. Diese Entscheidung betrifft nach wie vor fast ausschliesslich Frauen. In einer Verdrehung der Tatsachen, Individualisierung und Frauenbewegung seien für den überdurchschnittlichen Geburtenrückgang in europäischen Gesellschaften verantwortlich, werden alte Familienstrukturen und konservative Familienbilder durch einen „Mentalitätswechsel“ neu belebt. (- wobei diese aktuell eher zum Verzicht auf Kinder führen) Die Aufforderung des Staates an die BürgerInnen, in familienpolitischen Belangen mehr Eigenverantwortung an den Tag zu legen, behauptet in letzter Konsequenz, dass die finanzielle Absicherung der Familie durch eine AlleinverdienerIn sicher planbar ist. Die Unterbrechung des beruflichen Werdegangs durch die Entscheidung für Kinder oder die Pflege von Familienangehörigen wird jedoch immer prekärer, da zunehmend in die eigene ökonomische Absicherung investiert werden muss.
Eine weitere Auseinandersetzung ist die Sicherung individueller sozialer Rechte von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie eines einkommensunabhängigen Angebots von Dienstleistungen. Junge Heranwachsende werden in Deutschland erst dann als Erwachsene mit eigenen sozialen Rechten und Ansprüchen angesehen, wenn sie ökonomisch selbständig sind. Diese Bindung der sozialen Unterstützungen an die Bedürftigkeit der Herkunftsfamilie führt während der Ausbildung ungewollt zum „Hotel Mama“. Daneben behindert bei der Entscheidung für ein Studium die derzeitig vorgesehene Verkürzung der Studienzeiten die Vereinbarkeit von Studium und Kindern.
Neben den Faktoren des Bildungssystems spielt auch die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt eine Rolle. Verschiedene europäische Modelle der Arbeitsmarktpolitik zeigen, dass auch die Erwerbstätigkeit zweier Erwachsener in einer Beziehung mit Kindern möglich ist. In Ländern mit einer sehr hohen Frauenerwerbsquote arbeitet eine große Gruppe der Frauen in Teilzeit-Arbeitsverhältnissen. Darin spiegelt sich der Wunsch von mehr als 60% der Frauen nach einem integrativen Lebenskonzept. Das heisst unter anderem, dass die Flexibilisierung von Arbeitsmodellen eine Änderung des gesellschaftliche Wertemasstabs der vollwertigen Arbeit in der Vollzeitbeschäftigung in einer 40-Stunden-Woche erfordert.
Wir wollen zur Diskussion stellen, inwieweit Investitionen in eine Infrastruktur sozialer Dienstleistungen wirklich Arbeitsplätze schaffen, Vollerwerbstätigkeit im Sinne der Teilhabe aller Erwerbsfähigen ermöglichen und der Entstehung von Armut vorbeugen. Dazu gehört ein Rechtsanspruch auf einen möglichst gebührenfreien Kita-Platz ab dem 1. Lebensjahr. Der neue Sächsische Bildungsplan hat den Paradigmenwechsel zu einer qualitativ hochwertigen Kita mit Orientierung am Kind und individueller Förderung vollzogen. Kritik gilt allerdings noch den kommunalen Zugangskriterien, die zu Beschränkungen in der Betreuungszeit von Kindern, deren Eltern nicht berufstätig sind, führen.
Die aktuelle Veränderung von Erziehungs- zu Elterngeld hat geschlechterrelevante Prioritäten in die Diskussion gebracht: Direkte Unterstützung durch eine entsprechende Infrastruktur oder steuerliche Absetzbarkeit von privaten Kosten. Das heisst, das Leistungsprinzip beruflicher Arbeit ersetzt die Grundsicherung, denn das Elterngeld ist eine Lohnersatzleistung. Es soll Eltern nicht schmackhaft machen, zu Hause zu bleiben. Mit dem Erreichen des ersten Lebensjahres wird der Wiedereinstieg in den Beruf angestrebt.
vocal night »Von Frauen und Männern«
Donnerstag _14.12.06 _ 21:00 _ Neue Tonne, Königstrasse 15 01097 Dresden
[ 22. VOCAL NIGHT -Jazzgesangsstudenten im Konzert EINTRITT 8/3 EUR]
Mit Studierenden der Klasse Prof. Céline Rudolph, Jazzgesang
unispezifische sexistische diskriminierung
Mittwoch _ 10.01.07 _ 18.30 Uhr _ HSZ E05 Bergstrasse
Veranstaltung Warum Frauenförderung notwendig ist!
mit der Referentin Dr. Hildegard Küllchen Frauenbeauftragte der TU-Dresden
178 Jahre Männlichkeit titelte der Mensa Talk im November 2006. Das Referat Politische Bildung stellte die Notwendigkeit von Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten zur Debatte, jedoch ganz ausdrücklich nicht in Frage. Neben männlichen Leitfiguren auf allen Ebenen der Universität hat die TU Dresden in ihrer fast 200jährigen Geschichte offiziell „nur“ 3 berühmte Frauen zu bieten: Maria Reiche, Eleonore Trefftz, Marie Frommer. Gründe dafür liegen im unterschiedlichen Umgang mit Frauen und Männern im Unialltag wie auch bei Entscheidungen über Studien- und Berufsschwerpunkte.
Frauenförderplan
Was tue ich, wenn ich von DozentInnen sexistisch angemacht werde? Eine Situation, die auch an der TU Dresden leider fast alltäglich ist. Als Studierende fällt es schwer sich auf einer SHK-Stelle gegen Tätscheln und aufdringliche Blicke zu wehren oder sogar sich darüber am Lehrstuhl zu beschweren. Eine hilfreiche Adresse sind hier die Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten der TU und ihrer Fakultäten. Sie arbeiten andererseits präventiv, d.h. ausgehend vom Fakt der sozialen Ungleichheit aufgrund von Geschlecht tragen sie diesen gesellschaftlichen blinden Fleck ab. Ein Teil dessen wird im Frauenförderplan der TU umgesetzt. Er ist die Umsetzung des Art. 3, Abs. 2 GG: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“
Der Frauenförderplan beschreibt die Situation der weiblichen Beschäftigten und Studierenden an der TUD, beinhaltet insbesondere Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils in den Beschäftigtengruppen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, und wertet die bisherige Förderung der Frauen aus. Der Frauenförderplan soll zur Herausbildung von Studien-, Lehr-, Forschungs- und Arbeitsbedingungen beitragen, die den Frauen die gleichberechtigte Wahrnehmung ihrer Rechte, die Ausübung der Pflichten und berufliche Chancengleichheit ermöglichen und vorhandene Benachteiligungen abbauen.
Mittwoch _ 24.01.07 _ 18.30 Uhr _ HSZ E05 Bergstrasse
Veranstaltung zu geschlechtsspezifischer Lebenslaufforschung
mit der Referentin Dr. Berith Möller Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mikrosoziologie
Warum wählen viele Psychologiestudentinnen im Hauptstudium Arbeits- und Organisationspsychologie, obwohl sie sich mehr für Pädagogische Psychologie interessieren? - Fakultätsübergreifende Studien an der TU Dresden zeigen, dass die Wahl von Studienschwerpunkten geschlechtsspezifisch, und dabei vor allem aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen der Lebensplanung, ausfällt. Welche geschlechtsspezifischen Entscheidungskriterien äussern StudentInnen, wenn sie den Schwerpunkt des Studiums (im Hauptsstudium) und damit ihr zukünftiges Berufsfeld wählen müssen? Welche Faktoren der Arbeitsmarktsituation und welche individualbiographischen bzw. familienplanerischen Vorstellungen spielen dabei eine Rolle?
Zurück zum Beispiel in der Psychologie: Die Studentinnen geben als Grund ihrer Studienspezialisierung an, bessere Chancen auf eine Anstellung in der Verwaltung zu haben, damit verbeamtet zu werden und bei Kinderwunsch finanziell abgesichert zu sein. Das impliziert natürlich auch ein geschlechtsspezifisches Rollenverständnis, das zum einen überwiegend das heterosexuelle Kleinfamilienklischee erfüllt und zum anderen als Frau selbstverständlich und gegenüber den Männern unhinterfragt die Verantwortung für Familie bzw. Kinder in die eigene Planung mit einarbeitet.
Ein anderes Beispiel kommt aus der Fakultät Maschinenwesen: Frauen wählen im Hauptstudium den Schwerpunkt Textil- und Konfektionstechnik, da ihnen das spätere Arbeitsumfeld offener für geschlechts- spezifische Problemlösungen erscheint. So sehen Frauen Unterschiede darin, wie gesellschaftliche Erwartungen Karriere/Familie unter einen Hut zu bringen sind. Wie können Wünsche über Urlaub und Arbeitszeit geregelt werden? Und wie läuft überhaupt die Kommunikation am Arbeitsplatz?