Ende letzter Woche machte das Referat für politische Bildung per Pressemitteilung darauf aufmerksam, dass mindestens ein Security-Mitarbeiter beim Public Viewing hinter dem Hörsaalzentrum offen Thor – Steinar – Kleidung zur Schau trägt. Die Thematisierung dieses Umstands in den regionalen Medien führte dazu, dass die OrganisatorInnen des Public Viewings laut Eigenaussage die Security – Firma wechseln wollen. Gleichzeitig wurde uns vorgeworfen, das Problem an die Öffentlichkeit statt an die VeranstalterInnen getragen zu haben. Davon abgesehen, dass nach all den Skandalen um Nazis bei Security-Firmen (man denke nicht zuletzt an „Ihre Wache“) es eine Selbstverständlichkeit sein sollte, dass sich VeranstalterInnen ihr Security-Personal genauer anschauen, wollten wir verhindern, dass das Problem unter den Teppich gekehrt wird. Die schnelle Reaktion der OrganisatorInnen des Public Viewings gibt uns an dieser Stelle auch Recht; nicht zuletzt weil Nazis zumeist in erster Linie als Imageproblem gesehen werden.
Doch es sollte noch deutlich schlimmer kommen. Nach der gestrigen Campus-Party haben die VeranstalterInnen, die frisch gebackene Exzellenz-Uni und vor allem die Dresdner Konzertsicherheit und Service GmbH (DKS), welche die Security stellte, ein deftiges Imageproblem, dass jedoch ein durch und durch politisches, genauer gesagt: ein Naziproblem, ist. Für die Sicherheit des Festivals sollte nämlich ein who is who der regionalen Naziszene sorgen, unter ihnen der verurteilte Gewalttäter Willy Kunze, der die Angriffe auf türkische Imbisse in der Dresdner Neustadt zur Fußballeuropameisterschaft 2008 koordiniert hatte, und Christian Leister, der ebenfalls für die Beteiligung an diesen Angriffen und außerdem für zwei weitere politisch motivierte Gewaltverbrechen verurteilt wurde.