Die Suche nach dem richtigen Weg

Drei Jahre ist es her, dass die rot-grün-rote Stadtratsmehrheit den Umbau des Zelleschen Wegs beschlossen hat. Grund dafür ist eine neue Straßenbahnstrecke zur Entlastung der überfüllten Buslinie 61. Im Zuge der Neugestaltung sollte nicht nur Platz für die Gleise geschaffen, sondern auch die Radwege verbreitert und die bisher vier Autofahrstreifen auf zwei überbreite reduziert werden. Genau diese Planungen wollen die Fraktionen von CDU & FDP nun nachträglich kippen. 

 

Nachdem sich dagegen in den letzten Wochen breiter Widerstand formierte, fand am Montag, den 06. Mai unter großem Interesse der 400 anwesenden Gäste eine Podiumsdiskussion im POT/81 der TU Dresden statt. Dazu eingeladen hatte der StuRa gemeinsam mit der Sächsischen Bibliotheksgesellschaft (SäBiG). Neben den Stadträten Johannes Lichdi (Grüne) und Gunter Thiele (CDU) diskutierten Prof. Udo Becker (Verkehrsökologe, TUD) und David Färber (StuRa) über die Varianten. Prof. Irene Lohaus (Landschaftsarchitektin, TUD) hielt darüber hinaus einen Impulsvortrag zur Campusentwicklung, Eric Hattke (SäBiG) moderierte die Veranstaltung.

 

In den Punkten Sicherheit und Platz für Radfahrende herrschte schnell Einigkeit. CDU-Vertreter Thiele signalisierte Gesprächsbereitschaft bzgl. der Radwegbreiten, was aber einen Neustart der Planungen bedeuten würde. Außerdem setzte er sich für den Erhalt des Walls vor der SLUB ein, der laut Abwägung in der Vorplanung der CDU- und FDP- Variante eigentlich weichen müsste. Beim Thema Leistungsfähigkeit der Straße blieb es jedoch bei deutlich unterschiedlichen Auffassungen. Während eine Seite auf die Simulationen der Stadtverwaltung mit dem Ergebnis "gleiche Leistungsfähigkeit beider Varianten" verwies, stellte die Andere die Bedeutung als Umleitungsstrecke und für den Schwerverkehr heraus. Zum Abschluss mahnte Prof. Becker: Es gehe hier nicht nur um Spurbreiten, sondern darum, in was für einer Stadt wir in Zukunft leben wollen.

 

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