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Vortrag: Gestern Leipzig, heute Schneeberg, morgen Hoyerswerda?
Rassismus und Hetze gegen Asylsuchende in Sachsen - Nicht nur ein lokales Problem!
Mittwoch, 13. November 2013, 18:30 Uhr
Hörsaalzentrum HSZ E03
Am 19. Oktober demonstrierten in Schneeberg über 1000 Menschen mit einem Fackelmarsch gegen "Asylmissbrauch" und "fehlende Mitbestimmung" bei der Entscheidung über eine Unterbringung von Flüchtlingen in ihrem Ort. Unter den Teilnehmenden waren viele bekannte Neonazis aus ganz Sachsen sowie Vertreter_innen der NPD, von denen die Organisation der Märsche und der Bürgerinitiative "Schneeberg wehrt sich" ausgeht. Auf der Facebook-Seite dieser Initiative wird seit Oktober gehetzt und gelogen, was das Zeug hält. Im Zentrum steht dabei immer wieder der "betrügende und klauende Asylant", der sich nicht integrieren kann und "den Mädchen auflauert". Bewusst werden Gerüchte gestreut. Das Ziel ist klar: Hier wird Stimmung gegen Menschen gemacht, damit irgendwann das Fass zum überlaufen gebracht wird und sich der "berechtigte Zorn des Volkes" endlich entladen kann. Zum zweiten Marsch am 2. November kamen dann schon 1800 Menschen nach Schneeberg.
Diese Problematik ist aber nicht begrenzt auf Schneeberg: man kann Ähnliches in anderen Städten Deutschlands und vor allem Sachsens erleben. In Hoyerswerda wird aktuell Stimmung gegen die Unterbringung von Asylsuchenden gemacht, im Leipziger Stadtteil Rackwitz geschah dies erst kürzlich und aus Wahren sind solche Aktivitäten aus 2012 bekannt. Die Konsequenzen sind bitter: wieder brennen Heime, wieder müssen Migrant_innen Angst um ihr Wohl haben. Das erinnert fatal an die Stimmung zu Beginn der 1990er Jahre, als es in ganz Deutschland zu pogromartigen Ausschreitungen gegen Asylsuchende und ihre Unterkünfte kam.
Sind entsprechende Ausschreitungen wieder denkbar? Und warum ausgerechnet in Sachsen? Wie reagieren Gesellschaft und Politik auf diese Ereignisse? Was hat das alles mit Dresden und der Studierendenschaft zu tun und wie können wir jetzt handeln?
Referent_innen: Vertreter_innen des Netzwerks Asyl Migration Flucht Dresden, des StuRa und des Sächsischen Flüchtlingsrates (angefragt)