Mensa // Login // Mailzugang
Rede zur feierlichen Immatrikulation 14.10.2010
Liebe Neu-Studierende,
für alle die, die heute leider nicht bei ihrer feierlichen Immatrikulation dabei sein konnten - hier noch einmal die Begrüßungsrede vom Geschäftsführer für Soziales im Studentenrat der TU Dresden, Armin Grundig:
Als Geschäftsführer für Soziales im Studentenrat, möchte ich euch als neue Studierende stellvertretend für die gesamte Studierendenschaft an unserer TU im Wintersemester 2009/2010 begrüßen. Besonders begrüßen möchte natürlich auch unsere neue Magnifizenz: Prof. Müller-Steinhagen, unseren neuen Geschäftsführer des Studentenwerks: Herrn Martin Richter und natürlich nicht zu vergessen sie, werte Spektabilitäten. Und ganz wichtig: Bruno unseren StuRa-Bären. Zuerst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass nun schon zum 4ten Mal bei dieser Feier eine männliche Stimme erklingt, aber die Gleichstellung von Mann und Frau steckt bei uns manchmal halt noch in den Kinderschuhen. Nichtsdestotrotz es ist ja schon mal ein gutes Zeichen, dass es unserem neuen Rektor im Gegensatz zu unserem alten Rektor aufgefallen ist. Ich denke im nächsten Jahr werden wir hier eine Verbesserung erzielen. In diesem Jahr ist es mir ein besonderes Vergnügen, diese Rede zu halten. Denn es ist ein neues Zeitalter angebrochen. Wir haben mittlerweile einen Studentenwerksgeschäftsführer und einen neuen Rektor (inklusive neuem Rektorat) die uns Studierende wirklich ernst nehmen. So etwas haben wir uns schon lange gewünscht und andere Studierendenschaften beneiden uns darum. Ich möchte hier ja nicht aus dem Nähkästchen plaudern, aber die hier anwesenden Rektoren der anderen sächsischen Hochschulen werden mir bestimmt zustimmen, wenn ich sage, dass die Kommunikation zwischen Uni und Studentenrat sehr unterschiedlich läuft. Um mich auf die Rede vorzubereiten, habe ich in den letzten Wochen jede Gelegenheit genutzt, Erstis zu fragen, warum diese unsere Uni gewählt haben. So etwas wie Qualität, Exzellenz, Hochschulranking kam dabei immer erst relativ Spät oder gar nicht. Die Spitzenantwort war: „die Stadt“, dicht gefolgt von „keine Studiengebühren“ und „niedrige Lebenserhaltungskosten“ Ältere Semester habe ich gefragt, was sie besonders gut und schlecht finden. Die Spitzenantworten hier waren auf der Positiven Seite wieder „die Stadt“, „die Nachtwanderung“, „das neue sachsenweite Semesterticket“ und bei Ausländischen Studierenden die gute Betreuung im „Akademische Auslandsamt“. Schlecht fanden viele die Zweitwohnsitzsteuer, die nicht ausreichenden Wohnheimplätze und das neue sachsenweite Semesterticket. Ihr seht das sachsenweite Semesterticket spaltet die Massen, darum werdet ihr in diesem Semester die Möglichkeit bekommen, über die Weiterführung des Semestertickets abzustimmen. Diese Entscheidung kann nicht allein durch uns, den Studentenrat fallen. Wir werden euch an dieser Entscheidung beteiligen. Denn wir sind nicht irgendein Gremium. Nein, wir sind die Vertreter der studentischen Selbstverwaltung. Wir sind Studierende genau wie ihr. Während die Fachschaftsräte für alle eure Belange auf Fakultäts- und Fachschaftsebene da sind, sind wir zusammen mit den studentischen Senatoren für alle Belange oberhalb dieser Ebene verantwortlich. Vielleicht habt ihr im Vorfeld eures Studiums auch schon eines unserer Zahlreichen Beratungsangebote in Anspruch genommen und bestimmt habt ihr auch schon dieses hilfreiche Buch in den Händen gehabt. Solltet ihr den Fehler gemacht haben, es als Grillanzünder zu nutzen oder es nur unter ein wackeliges Stuhlbein gelegt haben, dann holt euch noch ein Exemplar direkt nach der Immafeier hier draußen im HSZ. Wir stehen euch dort natürlich auch für weitere Fragen zur Verfügung und Helfen natürlich gern. Um die Hälfte meiner Professoren hier mal zu zitieren: "Dass muss ihre Bibel werden." Nur das unsere Bibel, im Gegensatz zu einigen Lehrbüchern nicht mehr kostet, als mancher studentische Hilfssklave im Monat verdient. Der SpiRex kostet genau soviel, wie die Geisteswissenschaftler unter euch wahrscheinlich für ihr gesamtes Praktikum an Praktikumsvergütung bekommen werden. Nämlich Null Komma Nix. Ja, es könnte alles so schön sein: Wir haben ein Kooperatives Studentenwerk, einen helfender StuRa/FSR, unseren SpiRex, eine vielleicht sogar exzellente Uni, die schönste Stadt der Welt und dann gibt’s für jeden 5ten sogar noch Sex auf dem dem Campus. JAA, SOO schön könnte es sein! Ihr ahnt es bereits . . . AAAAAAAAAAABER!!! Es gibt da ja noch unsere Landesregierung. … Für die, die es nicht wissen, Bildung ist Ländersache. Darum haben wir ja auch z.B. letzte Woche Dienstag erfahren, dass wir heute erfahren werden, dass es ab vor vorletzter Woche mehr BAföG gibt. Aber zurück zum Thema. Unsere Landesregierung hat sich vorgenommen, im nächsten Doppelhaushalt die Ausgaben für Hochschulen von 868 Mio. EUR in Jahr 2010 auf, haltet euch fest, 622 Mio. im Jahr 2011 zu senken. Wenn ich die Zeit in meiner Rede hätte, würde ich eine Schweigeminute für die begrabenen 246 Mio. Euro einlegen. Gleichzeitig mit diesem Einschnitt wird dabei ein „Sondervermögen“ von 958 Mio. Euro für die Absicherung der maroden sächsischen Landesbank geschaffen. Jedes mal wenn ich das höre könnte ich . . . Nein, ich soll mich heute zusammenreißen. Hier nur der dezente Hinweis, dass wir genau dagegen am 03.11. demonstrieren werden. Wir werden hier unten am Fritz-Förster-Platz starten und zum Landtag pilgern, da an diesem Tag über das entsprechende Sparpaket dort abgestimmt wird! Wir werden diese Kürzungen nicht einfach schlucken! Das ist aber nicht das einzige mal, dass unsere Landesregierung so konsequent gegen den Wind gepinkelt hat. Wer von euch den Masterstudiengang für Lehramt studiert, weiß wovon ich rede. Wer im Lehramtsbachelor die Option Grundschule gesucht und nicht gefunden hat oder Mittelschullehrer werden will wird es bald wissen. Denn hier möchte die Landesregierung nicht, dass wir einen Master anbieten. Warum? Weil das 2003 so beschlossen wurde. Selbst als sich Studierende und Rektorate beider Hochschulen zusammen für die Beibehaltung der Masterstudiengänge ausgesprochen haben und Professor Lenz im Landtag vorgerechnet hat, dass nicht einmal die Uni Leipzig und wir zusammen den zu erwartenden Lehrerbedarf decken können, gab es kein Einlenken. Auch die Tatsache, dass diejenigen, welche katholische Religion oder Geografie studieren, jetzt wieder hierher müssen, da diese Fächer in Leipzig nicht angeboten werden, rief bei unserer sächsischen Wissenschaftsministerin Frau Prof. Dr. jur. habil. Dr. rer.-pol. Habil. Sabine Irene Freifrau von Schorlemer nur ein Achselzucken hervor. Das letzte was ich zu diesem Thema gehört habe ist, dass es nicht auszuschließen ist, dass die jetzigen Bachelorstudenten auch einen Grund- oder Mittelschulmaster in Dresden machen können. Ich meine, man hat auch schon Pferde kotzen sehen. Aber vielleicht lenkt die Landesregierung auch wirklich mal ein ein und hört auf die Betroffenen. Frau Schorlemer hat uns in diesem Jahr ja auch eine, Zitat: „mittelfristige Lösung“ versprochen. Mal sehen wie diese Aussehen wird. Wir werden sie beim Wort nehmen. Ich könnte bestimmt noch einige solche Beispiele finden, aber das würde meinen Zeitlichen Rahmen noch stärker sprengen, als ich es jetzt bereits getan habe. Darum möchte ich euch am Schluss lieber noch 3 nützliche Ratschläge aus meinem schon etwas längeren Studentenlebens mit auf den Weg geben: Ein Einschreibefrist ist als Einschreibetermin zu verstehen. Bei meiner letzten Einschreibung war meine Veranstaltung nach 20 Sekunden voll. Zum Glück hab ich wieselflink wie ich bin, nur 8 Sekunden gebracht. Eine generelle Anwesenheitspflicht bei Vorlesungen gibt es nicht! Denn blanke Anwesenheit kann keine „Leistung“ sein und … Am 3.11 ist Demo. Am 3.11. ist Demo. Am 3.11. IST .?.?. DEMOOOOO!!!