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Lesung: §218 - feministische Perspektiven auf die Abtreibungsdebatte in Deutschland
Die Debatten um das Recht auf Abtreibung in Deutschland begannen mit der Einführung des §218 im Jahr 1871. Vor allem Frauen stritten seitdem für ihr Recht auf selbstbestimmte Entscheidung für oder gegen das Austragen einer Schwangerschaft.
Phasen intensiven Kampfes gegen den §218 StGB wurden abgelöst von Phasen relativer Ruhe. Seit Ende der 1990er Jahre ist jedoch eine bemerkenswerte Stille um das Thema Abtreibung zu beobachten. Nicht nur, dass es keine lautstarken Großdemonstrationen für die Abschaffung des §218 mehr gibt. Das Thema wird insgesamt verschwiegen – im privaten, im politischen, im gesamtgesellschaftlichen Raum.
Noch immer ist die Zwangsberatung Grundvoraussetzung für eine straffreie Abtreibung. Die (queer)feminstischen Forderungen nach einem Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper können damit nicht als erfüllt gelten.
Fundamentalchristliche und neurechte Gruppen werden zudem immer lauter und aggressiver in ihrer Forderung nach einem vollständigen Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen.
Zeit, Abtreibung (wieder) auf die Agenda queer-feministischen Engagements zu setzen, alte Antworten zu diskutieren und neue Fragen zu stellen.
Zu diesem Thema dürfen wir am 17. Mai Katja Krolzik-Matthei bei uns im cafém begrüßen. Sie wird ihr kürzlich im Unrast-Verlag erschienenes Buch “§218 – Feministische Perspektiven auf die Abtreibungsdebatte in Deutschland” vorstellen.
Katja Krolzik-Matthei ist Sexualwissenschaftlerin (M.A.) und Dipl. Sozialpädagogin; ihre Themenschwerpunkte sind Sexuelle Bildung, Jugendsexualität, geschlechtsspezifische Sozialisation und Pädagogik sowie sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe "Gender: Diskurs und Praxis – Geschlecht in Wissenschaft und Gesellschaft"
Weitere Termine:
- Mittwoch, 03.06. | 18:20 | HSZ 401 | Muriel Aichberger
Vortrag: Progressive Männlichkeiten - von der Hegemonie zur Intersektionalität
- Mittwoch, 24.06. | 18:30 | N.n. | Prof. Dr. Kerstin Palm
Vortrag: Was kann die Evolutionstheorie zur Geschlechterdifferenz sagen? Eine kritische Sichtung
Hinweis:
Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind Personen, die rechten Organisationen angehören, der rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, sexistische, homophobe oder sonstige Menschen verachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und diesen Personen den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser zu verweisen