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Same procedure as every year... Die deutschen Reaktionen auf den „arabischen Frühling“, der palästinensische Auftritt vor der Uno und die ungebrochene Popularität der „Israelkritik“
Geht es nach einem so populären wie zutiefst deutschen Nachrichtenportal, dann hat sich Mahmud Abbas bei seiner Rede vor der UN-Generalversammlung im September „glaubwürdig als ehrlicher Makler einer gerechten Sache“ namens Palästina präsentiert und gegen den „Betonkopf“ Benjamin Netanjahu einen klaren Punktsieg errungen. Auch in anderen deutschen Medien wurde der klägliche Auftritt des Palästinenserpräsidenten gefeiert, als „denkwürdig“ beispielsweise oder als „kluger Schritt“, der „Handlungsdruck auf Israel“ erzeugt habe. Wie es aussieht, sind hierzulande nicht wenige froh, die überraschend bis verwirrend scheinenden Frontlinien des „arabischen Frühlings“ vernachlässigen und ihre Aufmerksamkeit endlich wieder voll und ganz dem jüdischen Staat widmen zu können, mit dessen Existenz sich nicht nur die Hamas und die Fatah, sondern auch ihre deutschen und europäischen Claqueure partout nicht arrangieren wollen.
In seinem Vortrag wird Alex Feuerherdt die deutschen Reaktionen auf die Umwälzungen im Nahen Osten analysieren, das palästinensische Staatsgründungsprojekt sowie seinen medialen Widerhall hierzulande unter die Lupe nehmen und der Frage nachgehen, warum sich die „Israelkritik“ so großer Beliebtheit erfreut und was ihr ideologischer Background ist.
Zum Referenten: Alex Feuerherdt ist Lektor und freier Publizist. Er lebt in Köln und schreibt schwerpunktmäßig über den Nahen Osten, u.a. für KONKRET, die Jungle World, die Jüdische Allgemeine und den Tagesspiegel.
- mehr zur Veranstaltungsreihe: „Israelkritik“, Antizionismus und die aktuelle Bedrohung Israels
- Mitschnitt des Vortrags
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